Montag, 24. Juni 2013

Unser minimalistisches Wohnzimmer

Im letzten Blogpost habe ich darüber geschrieben, wie begeistert ich die Wohnung mit Miss Minimalists Buch "The Joy of less" endgültig entrümpelt habe. Ich bin immer noch ein wenig stolz.

Ich hatte vor fast zwei Jahren schon mal über unser Schlafzimmer gebloggt. Ich habe gerade mit großer Freude festgestellt, wie viel sich auch da getan hat! Das ist mittlerweile deutlich leerer. Das kommt dann vielleicht als nächster Raum dran, den ich hier vorstelle.


Das ist unser Wohnzimmer. Wie man sieht, haben wir seit einiger Zeit eine Couch, die unsere langjährigen Poäng-IKEA-Sessel abgelöst hat. Der Raum ist oft so richtig lichtdurchflutet, nur hat leider heute die Sonne nicht mitgespielt. Normalerweise werfe ich weiße Decken über die Couch, weil ich Weiß liebe und weil es das Leben der Couch etwas verlängern wird, und wenn dann die Sonne scheint, wirkt alles total hell, freundlich und offen.

Und hier noch mal das Wohnzimmer aus allen Winkeln:




Ich weiß nicht, ob es auf euch minimalistisch wirkt? Es sind unfassbare Mengen an Büchern, DVDs, Fotoalben und tonnenweise Krimskrams verschwunden. Einfach war es nicht immer. Aber ich habe bisher noch rein gar nichts vermisst. Ein paar Sachen im Regal können noch weg, aber die gehören in der Regel nicht mir, weswegen ich mich da möglichst wenig einmische.

Mein Mann steht total auf sein Multi-Media-Regal, von daher ist das alles geblieben. Wobei ich auch sagen muss, dass wir das mittlerweile richtig viel nutzen. Wir sehen selten fern, gucken aber sehr gerne Serien, lesen auf der Couch oder versacken mit dem Laptop im Internet.

Und ansonsten hat das Ausmisten jetzt auch meinen Mann gepackt. Seit er sieht, dass man bei reBuy und ähnlichen Seiten seine ungenutzten BlueRays ganz gut loswerden kann, hält er mir öfter eine entgegen und sagt "Hier, kannst du verkaufen, die gucke ich sowieso nicht mehr". Von daher habe ich die leise Hoffnung, dass das Wohnzimmer so bleibt. :-)

Donnerstag, 30. Mai 2013

Bücher, DVDs usw. schnell loswerden ... (ohne Ebay)

... kann man bei verschiedenen Anbietern.

Ich habe in letzter Zeit die Reste unserer Büchersammlung und die riesige DVD-Sammlung bei reBuy.de zu Geld gemacht. Ging schnell, hat bisher sehr gut geklappt, und die Preise lagen oft über dem, was ich bei Ebay für unsere Sachen bekommen habe (allein schon, weil die Käufer bei Ebay Porto und Verpackung zahlen müssen, und deshalb weniger bieten).

Bei Recyclingmonster.de kann man gut vergleichen, wo man noch am meisten für seine Sachen bekommt (vorausgesetzt, die Sammlung ist so groß, dass es sich lohnt - eine Hand voll Bücher verschenkt man vielleicht auch besser einfach).

Ansonsten hat unsere Wohnung jetzt eine komplette Transformation hinter sich!

Ich habe momentan noch ein wenig zu tun, aber ich hoffe, ich kann bald Bilder posten. Es hat sich einiges verändert. Ich habe mir "The Joy of less" von Miss Minimalist gekauft, und mir dann in ein paar arbeitsfreien Wochen alles im Detail vorgenommen.

Ich muss sagen, dass vermutlich noch nie ein Buch bzw. eine Anleitung mein Leben so sehr verändert hat. Es funktioniert!

Ich fand bis dahin alle Tipps immer schön und gut, aber sie haben mich nie dorthin gebracht, wo ich sein wollte. Ich war immer noch unzufrieden mit der Wohnung. Es lag doch noch so viel herum.

In "The Joy of less" nimmt Miss M. einem auch wirklich die letzten Ausreden, und zeigt wirklich alle Fallen auf. Ich glaube, ich bin in jede mindestens 1x getappt. Letzten Endes ist es viel effektiver gewesen, als ich zu Anfang gedacht hätte. Gut, ich hatte dieses Mal auch wirklich Zeit und nicht nur 2-3 Stunden am Wochenende. Aber trotzdem - ich kann ihre Anleitung absolut empfehlen für alle, die wirklich etwas verändern wollen.

Unsere Wohnung ähnelt jetzt tatsächlich dem hellen, luftigen und großräumigen Wohnraum, den ich mir immer gewünscht habe. Und der Keller ist so gut wie leer - den habe ich vorher gerne mal aus "Ausweichstation" für all das Zeug genutzt. ;-)

Mehr in Bälde!

Mittwoch, 17. April 2013

Ich war nie in der Tanzschule!

Quelle: www.tanzschule-reichelt.de

Letztens wurde mir bewusst, dass ich nie in der Tanzschule war. Schrecklich, oder?

Gewisse Dinge sind in unserer Kultur vorgegeben. Mit ca. 14 sind meine Mitschüler auf einmal hordenweise in die Tanzschule gerannt. Nicht, dass sich davor jemals jemand für Standardtänze interessiert hätte, oder wir zum Abitur einen filmreifen Tanzauftritt hinlegen wollten. Nein, man geht einfach mit 14 in die Tanzschule.

Ich erinnere mich nicht mehr so 100% an alles damals, aber ich hatte wirklich überhaupt keine Lust. Also habe ich es letzten Endes einfach nicht gemacht. Ich glaube, ich war fast die einzige. Auf dem Pausenhof konnte ich bei ein paar Gesprächen zum Thema "Welche Tanzschule ist die beste" und "Ich musste gestern mit dem ekligen Sascha tanzen" nichts beitragen. Schlimmeres ist mir tatsächlich nicht passiert.

Ich weiß aber noch, dass das damals als kleiner Akt der Rebellion im Alltag gesehen wurde!

Ich habe später übrigens nie wieder Mitschüler von den "tollen Tanzstunden" von damals reden hören. Ich bin mir fast sicher, dass die meisten auch keine Lust hatten, und einfach hingegangen sind, weil man mit 14 einfach in die Tanzstunde geht.

Mich schütteln solche Gedanken heute noch. Wer sagt, dass man einen Führerschein machen muss, ein Sofa braucht, zum Yoga gehen sollte, etc.? Ich kann jeden nur ermutigen, im Zweifelsfall einfach auszusteigen. Wenn man das Gefühl hat, dass einem das nichts bringt, dann ist das vielleicht tatsächlich so. Und man kann fast alles nachholen, sollte sich das Gegenteil als wahr erweisen.

In dem Sinne - Stell dir vor, es ist Tanzstunde, und keiner geht hin!

PS: Ich mache mittlerweile seit einem guten halben Jahr ganz begeistert orientalischen Tanz - nichts gegen Tanzen! Das musste heute nur als Beispiel herhalten.

Sonntag, 14. April 2013

Entscheidungshilfen: Fragen an unser Gerümpel


http://terangatimes.com

Ok, alle sind sich einig:

Wir wollen entrümpeln, ausmisten, weniger Zeug haben. Dann denkt man sich "hurra" und legt los. Und dann wird es plötzlich so unendlich schwierig:

"Ach nee, das Teil ... ähm ... nee, das kann nicht weg. Oder? Ich weiß nicht".

Hier ein paar kleine Entscheidungshilfen aus Miss Minimalists Buch "The Joy of less", die ich hilfreich fand:

"Lieber Gegenstand,

  • Was bist du und was machst du?
  • Wie bist du in mein Leben gekommen?
  • Habe ich dich gekauft oder geschenkt bekommen?
  • Wie oft benutze ich dich?
  • Würde ich dich ersetzen, wenn du verloren oder kaputt gingst, oder wäre ich erleichtert, dass du weg bist?
  • Habe ich dich überhaupt gewollt?
  • Behalte ich dich nur aus Pflichtgefühl jemandem gegenüber?
  • Behalte ich dich nur als Beweis dafür, etwas mal erlebt zu haben?"

Ich bin gespannt, was eure Gegenstände antworten!

Donnerstag, 4. April 2013

Weg damit! & Wie geht man am besten mit "ungebetenen" Geschenken um?

Anbei, was die letzten Tage und Wochen in der Givebox Düsseldorf-Flingern gelandet ist:

- Trinkrucksack
- Fahrradschuhe für Klickspedale
- DVD-Player
- CD-Anlage
- ungefähr eine Tonne Kleidung, die ich über Freecycle und von Freunden bekommen habe (also alles das, was mir nicht gepasst / uns nicht gefallen hat)
- verschiedene Kabel und alte Lädegeräte
-  ein Deko-Marienkäfer
- Badezusatz-Set

Einige Sachen davon waren wieder schwierig loszulassen. Vor allem die Sachen, die mir meine Familie zu Weihnachten geschenkt hat. Was macht man, wenn man alle gebeten hat, einem nichts zu schenken, und bekommt dann trotzdem etwas? Ehrlicherweise: Ich war nach Weihnachten deswegen erst mal ziemlich traurig.

Bei einigen Familienmitgliedern und Freunden ist die Bitte nach einem geschenkefreien Weihnachten einwandfrei angekommen. Andere haben sich trotzdem in der Pflicht gesehen, uns irgend etwas zu besorgen. Und wenn ich sage "irgend etwas", dann trifft es das  - es war tatsächlich nichts, was wir gebrauchen könnten oder haben möchten.

Ich hasse es, liebe Geschenke von Familie und Freunden direkt wieder wegzugeben, aber es hilft alles nichts. Je länger ich die Sachen anstarre, desto mehr wird mir klar, dass es nie die Absicht der Schenkenden war, mir mehr Arbeit zu machen oder mich zu verärgern.

Also habe ich mir noch mal fest vorgenommen: Wenn ich etwas wirklich gebrauchen kann oder schön finde, dann behalte ich es. In allen anderen Fällen - weg damit. Und vielleicht noch mal bei Gelegenheit ansprechen, dass ich es sehr ernst meine mit all den "netten Kleinigkeiten", die alle in den Geschäften bleiben können.

Mittwoch, 3. April 2013

Gegenstände verursachen Stress

Quelle: www. minimalisti.com


In der Studie "Life at Home in the Twenty-First Century" von 2012 haben Forscher der Universität von Los Angeles über 10 Jahre hinweg 32 Familien aus der kalifornischen Mittelschicht studiert.

Mal abgesehen davon, dass wir heutzutage mehr Zeug besitzen und größere Häuser und Wohnungen haben als je zuvor: Die Mütter waren deutlich gestresst, wenn sie sich mit all den Gegenständen beschäftigen mussten. 

Auch, wenn die meisten deutschen Wohnräume sicherlich nicht so aussehen wie der oben auf dem Bild - allein der Anblick entspannt einfach. 

Weniger Zeug - mehr Entspannung und Wohlfühlen!

Freitag, 29. März 2013

Minimalistische Putzmittel mit Yvonne Willicks



Momentan habe ich einen Putzanfall nach dem anderen - meine Schwiegermutter kommt in sieben Tagen zum ersten Mal zu uns zu Besuch. Uns bei ihr sieht es immer absolut top aus.

Heute Morgen bin ich in meiner mittelpanischen Recherche nach der perfekten Haushaltsführung (besser spät als nie, nicht wahr?) auf diese minimalistischen Tipps zu Putzmitteln gestoßen. Der gesamte Haushalt braucht nur:

  • Soda/Natron (nimmt Gerüche auf, tötet Bakterien ab)
  • Zitronensäure (da geht das Pulver, aber auch die Plastikzitronen - löst Kalk)
  • Spüli (zum Fettlösen)
  • Salz (als Scheuermittel)
  • Putzgeräte wie Schwämme, Lappen, Ceranfeldschaber (wie im Video).

Alle anderen Putzmittel sind ohnehin nur eine bunte, teure und mit weiteren Chemikalien versehene Mischung, die auch nicht mehr kann als die oben genannten Grundstoffe. 

Haben wir nicht schon immer geahnt, dass es den ganzen Rest nicht wirklich braucht?

Sonntag, 24. März 2013

Dir kann man ja nichts schenken!

Kennt jemand diese Bemerkung? Ich jedenfalls. Ich habe sie noch nie so wirklich verstanden - der Sinn eines Geschenks besteht ja eigentlich nicht darin, dass jemand etwas von mir annehmen muss, von dem ich möchte, dass er es hat (das er aber vielleicht/wahrscheinlich gar nicht will). Aber ist euch schon mal aufgefallen, wie oft das so gehandhabt wird?

Eine gute Freundin von mir hat drei ältere Geschwister. Ihre Eltern haben jedem der Kinder zum Abitur oder Studium ein "großes" Geschenk gemacht. In den drei ersten Fällen war das ein massives Möbelstück, oder ähnliches. Jetzt wollte meine Freundin, die jüngste von allen, aber am liebsten etwas Immaterielles. Sie dachte an eine tolle Reise oder ähnliches. Und was ist das Ergebnis? Sie hat bis heute (mit 33) nichts bekommen, weil ihre Eltern wollten, dass sie etwas "Solides" bekommt. Und nicht so eine blöde Reise.

Ist das nicht irgendwie am eigentlichen Sinn eines Geschenks vorbei gegangen?

Freuen wir uns nicht alle über etwas, bei dem die Person wirklich an uns gedacht hat? Uns, und unsere ganz speziellen Wünsche, Vorlieben und Vorstellungen?

Dieses schöne Zitat habe ich heute hier gelesen:


If you want to give me something give me a hug, and if you want to make me something make me laugh.


(Der zweite Teil des Zitats bezieht sich auf die Tatsache, dass man nicht nur nicht alle möglichen Gegenstände im Haus haben muss, sondern auch nicht alles essen muss. Und man dann oft zu hören bekommt "Für dich kann man ja gar nicht kochen" bzw. "Mit dir kann man ja nirgendwo hingehen"). 

Samstag, 9. Februar 2013

Der Fernseher

Quelle: http://images.wikia.com
 
Seit ich denken kann, hatten wir einen Fernseher. Als es in den meisten Haushalten nur die öffentlich-rechtlichen Programme gab, war zu viel Gucken kein Thema. Dann kamen die ganzen Privatsender dazu. Als Jugendliche fand ich selbst, dass ich zu viel gucke. Aber es war einfach so verlockend, nachmittags einfach einzuschalten, und sich abends genüsslich auszusuchen, welchen Film machen gucken will. Bei uns lagen nämlich immer TV-Zeitschriften herum. Und irgendwann kamen die ganzen Nachrichtensender dazu, auf denen immer was lief, was man gucken konnte. Man muss ja informiert bleiben!
 
Ich bin mit meinem Vater mal in sechs Wochen mit dem Fahrrad von der Quelle der Donau in Donaueschingen bis Budapest in Ungarn gefahren. Wir hatten alle unsere Sachen in Packtaschen, und haben im Zelt übernachtet. Irgendwann fiel uns auf, dass wir jetzt schon wochenlang kein ferngesehen haben. Es war einfach niemand da, der einen Fernseher vermisst hätte. Wir waren den ganzen Tag draußen und fühlten uns immer gut unterhalten.
 
Als ich drei Monate um den Globus gereist bin, hat mir auch so gar nichts gefehlt. Ehrlich gesagt bin ich irgendwann extra in Hostels gegangen statt in Hotels, weil es dort keinen Fernseher gibt! Wenn man einen hat, schaltet man ihn auch eher mal an, und meistens versackt man dann vor völlig belanglosen Bildern. Irgendwann wurde mir die Anwesenheit eines Fernsehers fast schon unangenehm. Man kennt das, wenn man eine Baustelle in der Nähe der Wohnung oder des Büros hat - der konstante Geräuschpegel wird irgendwann zur Gewohnheit, aber der Tag, an dem es aufhört, ist einfach ein Geschenk und alle atmen ein Mal erleichtert durch.
 
Mein Mann hat mir schon mehrmals zeigen müssen, wie unser Fernseher überhaupt anzuschalten ist (kein Scherz - er hat mittlerweile so viele Geräte miteinander verkabelt, dass man mehrere Fernbedienungen dafür braucht, und dass man als mäßig Interessierter ohne Einweisung gar nicht weiß, was man tun muss). Ich erinnere mich an einen arbeitsfreien Tag in der Woche, an dem ich alleine zu Hause war und etwas Bestimmtes gucken wollte. Ich habe es 10min lang probiert, ihn einzuschalten, und dann schulterzuckend aufgegeben. Wenn mein Mann nicht da ist, findet das arme Gerät wirklich gar keine Beachtung. Letztens sprachen alle meine Kollegen im Meeting über eine bestimmte, offenbar sehr lustige Werbung, und mir fiel auf, dass ich die überhaupt nicht kannte.
 
Würde ich alleine leben, hätten meine vier Wände weder einen riesigen Flachbildfernseher, noch das große Regal, um das Teil zu halten, noch die Regale, in die man all die Blue Rays einsortiert. Oder die ganzen Geräte, die an den Fernseher angeschlossen sind. 
 
Ich würde sofort ohne Fernseher leben, wenn es ginge. Mein Mann ist jedoch ein absoluter Filmfreak. Und in Beziehungen sucht man ja doch meistens den Kompromiss. Ab und zu gucke ich am Wochenende eine amerikanische Serie oder einen über Amazon ausgeliehenen Film mit meinem Gatten. Ich weiß nicht, wie viel andere Menschen fernsehen, aber er leiht sich stapelweise DVDs und Blue Rays von Kollegen aus (die da offenbar gut ausgerüstet sind), oder findet Sonderangebote bei MediaMarkt oder Saturn (hurra ...).
 
Ich sehe dieser Tage so gut wie überhaupt kein fern mehr. Alles, was in der Welt passiert, bekomme ich in wenigen Sekunden auch über tagesschau.de mit. Heutzutage ist es ohnehin schwierig, den großen Schlagzeilen zu entgehen - oder hat jemand die Anschläge vom 11. September 2001 oder den Tsunami 2004 verpasst? 
 
Wie haltet ihr es mit dem Fernsehen?

Donnerstag, 7. Februar 2013

Minimalisten wie du und ich: Don Aslett


Don Aslett ist der Vater des Ausmistens.

Gut, das weiß ich auch erst seit heute Nachmittag. Bis dahin hatte ich den Namen ehrlicherweise noch nicht gehört. Er hat offenbar den im amerikanischen Englisch so beliebten Begriff "decluttering" geprägt, ist mittlerweile jedoch ein wenig in Vergessenheit geraten.

Er hat vor 20 Jahren gleich eine ganze Reihe von Büchern geschrieben, die offenbar immer noch großen Anklang finden. Jüngeren Autoren wird mitunter vorgeworfen, von ihm abgeschrieben zu haben. Seine Werke bestechen wohl durch ihren leichten Stil und sympathischen Humor.

Und sehr sympathisch finde ich auch, wie das Thema Ausmisten überhaupt erst in Don Asletts Leben trat: Er hat irgendwann gemerkt, dass man einen Großteil der Putzarbeit für Dinge macht, die man weder braucht noch schön findet. Und schon war die Idee des strukturierten Ausmistens geboren.

Heute hat Don Aslett übrigens immer noch eine Firma, die Reinigungsmittel vertreibt.

Freitag, 25. Januar 2013

Minimalisten wie du und ich: José Mujica, Präsident von Urugay

Quelle: http://www.elcomercio.com

Der nette ältere Herr da oben ist José Mujica, und zufällig auch der Präsident von Urugay. Sein offizieller Dienstwagen ist ein Opel Corsa.

Quelle: worldatlas.com

Er spendet 90% seines Gehaltes direkt wieder für wohltätige Zwecke, weil er sagt, dass er einfach nicht mehr braucht. Ihm bleiben dadurch 1.250 Dollar monatlich, und ihm ist bewusst, dass seine Landsleute oft mit viel weniger auskommen müssen. Seine Frau und er leben immer noch in dem kleinen Bauernhaus in der Nähe der Hauptstadt Montevideo wie vor der Wahl.

Und er sagte zur BBC: "Das ist vor allem eine Frage der Freiheit. Wenn man nicht viele Besitztümer hat, dann muss man nicht sein ganzes Leben wie ein Sklave arbeiten, um sie zu erhalten. Deshalb hat man mehr Zeit für sich".

[Quelle: Huffington Post]

Mich überrascht das. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen mit dieser Einstellung Präsident werden können. Ich dachte, dafür braucht es Ellbogen und Machtgier. Aber wie gut, dass ich falsch gedacht habe - offenbar findet da ein Wandel statt.

PS: Von Beruf ist der Präsident eigentlich Blumenzüchter. Die behalten offenbar immer den Sinn für das wahrhaft Schöne im Leben.

Sonntag, 20. Januar 2013

Loslassen können


Ohne Worte - toll, wenn jemand so gut loslassen kann. Und nicht von seinem Besitz dominiert wird.

Samstag, 12. Januar 2013

Minimalisten wie du und ich: Mein Spanisch-Dozent


 
An der Uni hatte ich einen tollen Spanisch-Dozenten (nee, nicht Jim Carrey - das Bild passte gerade nur inhaltlich). Er war früher der persönliche Dolmetscher von Willy Brandt und hat mit endlos vielen berühmten Leuten zusammengearbeitet. Er stand schon bei "Wetten, dass ?!" auf der Bühne (als ein spanischer Wettgast da war) und überhaupt. Einfach ein total spannender Mensch. Der vieles gesehen und erlebt hat. Und der immer mal wieder seine Weisheiten hat einfließen lassen. Was habe ich seine Geschichten im Unterricht geliebt.

Ein mal sprachen wir über die aktuelle Tagespolitik, die an dem Tag aus irgendeinem Steuerhinterziehungsskandal bestand. Für diesen Skandal musste der Vorstandsvorsitzende seinen Hut nehmen und gehen. Mein Dozent fragte, wie man als reicher Mann für noch mehr Geld seinen Ruf und seinen Job riskieren könnte. Und dann sinnierte er:

"Ich frage mich immer, was die Leute mit dem ganzen Geld eigentlich wollen. Nach einem Teller Kartoffeln sind die doch auch satt". 

Ich fand den letzten Satz unglaublich toll. Finde ich heute noch.

Denn klar: Wir alle brauchen die Erfüllung gewisser Grundbedürfnisse. Wir müssen eine gewisse Summe im Monat haben, um uns grundlegend zu versorgen. Wir wollen in der Regel ein bisschen mehr haben, damit hier und da etwas Schönes drin ist (muss ja nichts Materielles sein). Und um nicht täglich nachrechnen zu müssen, ob man den Monat überlebt.

Wenn man aber ganz gut lebt, was hilft einem dann noch mehr? Und wann hört das Verlangen nach noch mehr auf?

Wahrscheinlich erst, wenn man fühlt: Hier und jetzt reicht mir das, was gerade ist. Ich habe den magischen "Jetzt-ist-es-gerade-eben-genug-und-nicht-zu-wenig-und-nicht-zu-viel"-Punkt gefunden. Ich habe alles, was ich brauche. Ich bin am Ziel.

Herr W., Danke für diese Weisheit.

Weg damit!


 
         In der Kategorie "Weg damit!" dokumentiere ich, was ich täglich so ausmiste. Los geht's!

Das ging noch vor Weihnachten in die Givebox Düsseldorf-Flingern - fast unsere gesamte CD-Sammlung. Mein Mann auch auch kräftig ausgemistet. Als Datenträger sind CDs einfach nicht mehr ganz aktuell, und viel wichtiger: Wir haben sie einfach nie gehört.

Ein paar haben wir behalten, und die hören wir auch tatsächlich ab und an.

Mittwoch, 9. Januar 2013

7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 7/7


 Die Woche ist rum! Das ist gestern rausgeflogen:


Ein Ring, wie wir sie im Studium alle hatten. Als angehender, aber sparsamer Dolmetscher bastelt man sich die Blöcke für's Notieren der ewig langen Reden selbst. Hatte ich vier Jahre oder so nicht in der Hand. 


Wattebällchen. Mein Mann sagt, er hat sie nicht gekauft. Ich war's auch nicht. Ich glaube ja, dass er es war. Aber es wird für alle Zeiten ein Mysterium bleiben.



Ein Päckchen mit Seife und anderem Bad-Zubehör aus einem Urlaub in Holland. Mitgenommen für eine Freundin, die sowas auf Ebay verkauft. Darauf hat sie momentan aber keine Lust, und bis wir uns das nächste Mal sehen .... weg damit. 

Und, wie ist es bei den Mit-Ausmistern gelaufen? Hat's ein bisschen Spaß gemacht? 

Ich habe gemerkt, dass es mich sehr motiviert hat, wieder loszulegen. Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag nach der Arbeit eine kleine Runde durch die Wohnung zu drehen und zu gucken, was mir in die Hände fällt. Irgendetwas findet man immer.

Andererseits habe ich gemerkt, dass ich an vielen Tagen einiges liegen gelassen habe, weil ich ja auch am nächsten Tag noch drei Gegenstände brauchte ... das ist eigentlich nicht im Sinne des Erfinders. 

Aber jetzt sind 21 Sachen wieder geschafft, und ich habe richtig Lust, den Ebay-/Givebox-/Wissen-wir-noch-nicht-so-genau-Haufen im Wohnzimmer wegzuzaubern. Wenn der endlich weg ist, gibt es Fotos!


Montag, 7. Januar 2013

7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 6/7



Das ist ein Buch meines Mannes. Nach einer total spannenden Dokumentation über den Mars habe ich gedacht, ich gucke noch mal rein, bevor es endgültig in den offenen Bücherschrank wandert. Habe ich aber nicht. Man wird so faul, einfach, weil man so gut wie alle Infos heute auch mit ein paar Klicks im Internet bekommt.


Dieses Buch hat eine besonderen Hintergrund. Ich habe mich nämlich nie für Geschichte interessiert. Schon in der Schule nicht. Und irgendwann kam mir der Gedanke: "Wenn ich doch nur eine Auflistung hätte, bei der man alles im Zeitstrahl sehen kann! Dann fände ich Geschichte bestimmt spannend und würde mich mehr dafür interessieren".

Ich fand es immer schwierig, die einzelnen, punktuellen Ereignisse, die man in der Schule so vorgesetzt bekommt, in einen großen Zusammenhang einzugliedern. Ja, von mir aus war 800 n. Chr. die Kaiserkrönung von Karl dem Großen. Aber was war da noch? Wie lange gab es die Römer da schon nicht mehr? Wie haben die Leute damals gelebt? Was kam dann? Völlig klar, ich brauchte einfach eine schematische Übersicht.

Das Unglaubliche war, dass mein Vater dann ein paar Tage später tatsächlich über genau so ein Buch gestolpert ist. Natürlich hat er es mir mitgebracht - Eltern fördern einen ja gerne, wenn man andeutet, man möchte mehr lernen. Da war ich so schätzungsweise 15. Jetzt bin ich über 30 und muss mir eingestehen: In das Buch hast du nie wirklich reingeguckt. Mal hier eine Seite, mal da. Aber es hat mich immer noch nicht interessiert.

So viel zum Thema "Hätte ich doch xx, dann würde ich mit Sicherheit yz".

 

Hier ist noch mal veranschaulicht, wie aufopferungsvoll die Buchautoren sich bemüht haben, alle möglichen geschichtlichen Ereignisse für gelangweilte Jugendliche in eine ansprechende und übersichtliche schmematische Form zu pressen. Vergebens. Ab in den offenen Bücherschrank damit. 


Und als drittes heute ein Notizbuch - ein Verlegensheitgeschenk, noch von Weihnachten 2011.


Ich hoffe, alle, die das kleine After-Silvester-Wiedereinstiegsprogramm mitmachen, sind noch mit Spaß bei der Sache!

Ihr macht das super!




Sonntag, 6. Januar 2013

7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 5/7

Hier der Eintrag von gestern und jetzt der von heute:

So langsam habe ich echt wieder totalen Spaß am Ausmisten! Es ist schön, durch die Wohnung zu gehen und zu sehen, wie wenig eigentlich mittlerweile überflüssig ist. Und dann doch noch etwas zu finden, was weg kann:

 


Ein Einkaufsgutschein von H&M für 5 Euro. Durch großen Zufall habe ich dort mal ein Teil entdeckt, was ich wirklich brauchte. Dazu gab es den Gutschein. Aber solange der noch gültig ist, zieht es mich bestimmt nicht noch mal zu H&M.


Ein Kerzenhalter von meiner Tanzlehrerin. Hat sie in der letzten Stunde vor Weihnachten an alle verteilt. Ich fand das total lieb! Trotzdem - ich habe mich vor Urzeiten von allen Kerzenhaltern getrennt und für meinen liebsten davon entschieden. Der seitdem übrigens sehr häufig in Benutzung ist. Einer ist eben überschaubar. Einer soll es auch bleiben. 


Ein weiteres Pröbchen von der Xucker-Lieferung, das bei uns im Schrank beim Tee lag. Da bin ich mir aber in puncto Lebensmittelsicherheit nicht ganz sicher, wie gut das für den Menschen ist. Also lieber weg.


7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 4/7


Zu dem Friseur gehe ich schon lange nicht mehr, seit "meine" Friseurin dort aufgehört hat.


In Australien auf dem Weg zu Anne Osborne unter einem Macadamia-Baum gesammelt. Lagen einfach so auf dem Bürgersteig. Und Anne hat mir sogar einen Macadamia-Nussknacker dazu geschenkt! Nur: Ich habe es schon dort nicht auf die Reihe bekommen, die Nüsse damit zu öffnen. Cappi hat es mir mehrmals gezeigt, aber mir scheint die richtige Technik zu fehlen (oder das Talent ...). Und offen gestanden mag ich die Nüsse noch nicht mal. Die schmecken nämlich völlig anders als die gerösteten & gesalzenen aus der Tüte, die man hier bekommt. Sogar anders als die aus dem Rohkostversand. Die frischen schmecken irgendwie ganz komisch nach Honig. 


Meine Zahnspangendose! Mit 14 oder so zum letzten Mal benutzt und beim Aufräumen bei meinem Vater im Keller gefunden. Die liegt nur noch hier, weil ich momentan eine Nacht-Zahnspange trage, um einen Zahn zurückzuschieben, der sich wieder verdrehen möchte. Aber die Zahnspange liegt tagsüber bei uns im Bad, und nicht in dieser Dose.

Samstag, 5. Januar 2013

7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 3/7

So langsam komme ich wieder in Schwung! Diese drei Sachen sind gestern dran gewesen:


Früher, als ich noch kürzere Haare und einen Pony hatte, waren diese Haarnadeln schon mal ganz praktisch. Mit meinen langen Haaren (die auch lang bleiben sollen) liegen sie seit Jahren ungenutzt herum.


Das Teil hier sieht uninteressant aus, war aber hart für mich: Meine Oma hat es selbst genäht. Nur benutzen wir es nie. Es liegt seit mehreren Jahren in einer Kiste, gemeinsam mit unserem Dörrgerät. Passt also nicht wirklich zusammen. Bevor es noch weitere drei Jahre ungenutzt in der Kiste liegt, kommt es jetzt weg.

Jetzt, da es weg ist, ist mir meine Oma aber auch nicht fremder als vorher. Schon komisch, wie man immer denkt, Gegenstände in irgendwelchen Schubladen und Kisten würden eine Beziehung vertiefen, oder? Ich glaube, das kennt fast jeder. Ich bin froh, dass ich mich durchgerungen habe - ist tatsächlich nicht immer so leicht.


In meiner Handtasche gefunden: Ein weißes Haargummi. War in einem 5er-Pack dabei. Bei meinen dunklen Haaren benutze ich sowieso nur die dunklen Haargummis. Also weg damit.

Freitag, 4. Januar 2013

7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 2/7

Hier noch schnell, was gestern rausgeflogen ist:


Eine alte und leere Dose Balea Warmwachs, von der ich immer denke, ich benutze sie noch für irgendetwas. Zum Sammeln von Kleinteilen, zum Aufbewahren von was-weiß-ich. Jetzt steht sie schon ewig hier rum.


Bei einer Bestellung von Xucker mitgeliefert: Ein Xylit-Kaugummi. Es lag jetzt wochenlang auf unserem Schreibtisch. Endlich mal durch Probieren vernichtet. Schmeckt gut, verliert aber ganz schnell seinen Geschmack. So richtig überzeugt bin ich nicht.


Das Teil hier ist das Lustigste - rät jemand, was es ist? Es ist eine Kalkablagerung aus meinem Destillierer. Es gibt in der Welt der Mineralwässer verschiedene Meinungen darüber, ob es gut ist, dass anorganische Mineralien in den Körper gelangen. Der Destillierer entfernt alle Mineralien und man trinkt nur noch reines Wasser. Darüber wollte ich im Ernährungsblog mal bloggen. Tue ich aber offenbar seit Wochen doch nicht - keine Zeit, keine Muße. Also verabschiede ich mich davon.


Mittwoch, 2. Januar 2013

Leicht ins Neue Jahr: Eine Woche lang entrümpeln in 3 einfachen Schritten

Quelle: apartmenttherapy.com

So, spontane Idee:

Ich will leicht ins Neue Jahr starten (wer nicht?). Und zwar im doppelten Sinne. Ich will mich leicht fühlen. Und es soll leicht gehen.

Mein Programm ab jetzt sofort für die kommende Woche - Jeden Tag ein bisschen entrümpeln. Zum Aufwärmen für 2013 gibt es erst mal keine Hauruck-Aktionen oder stundenlanges Kistenschleppen. Sondern dieses Einsteigerprogramm, das trotzdem sehr effektiv ist.

Schritt 1: Jeden Tag sucht man sich drei Gegenstände in der Wohnung, die überflüssig sind. Dauert fünf bis zehn Minuten. Fünfzehn, wenn man davon noch Fotos macht und darüber bloggt.

Schritt 2: Entweder direkt in den Müll damit, oder in die Kiste für die Dinge, die man verschenken/spenden/zur Givebox bringen will. "Auf Ebay eingestellt" zählt nicht, solange der Gegenstand noch an seinem ursprünglichen Ort liegt.

Schritt 3: Den Ort, an dem der Gegenstand lag/hing/klebte, putzen, falls nötig.

Sofort ist wieder mehr Raum frei. Und vermutlich bleibt es nicht nur bei den drei Gegenständen.

Los geht's hier mit Tag 1!

7 Tage für einen leichten Start ins Neue Jahr - 1/7

Meine Hurra-2013-Entrümplungswoche hat begonnen!

Von diesen überflüssigen Dingen habe ich mich heute verabschiedet:


Lacht nicht - diesen Radiergummi hatte ich schon in der Unterstufe. Benutzt habe ich ihn sehr, sehr wenig. Mag auch daran liegen, dass wir noch einen zweiten haben, der viel besser radiert. Und überhaupt - wir radieren in der Regel verdammt wenig.
 
 

Jahrelang hingen jetzt an diesem Haken in der Küche Haushaltsgummis. Jedes Mal, wenn irgendwo ein Gummi mitgeliefert wird, denke ich begeistert: "Oh super, ein Haushaltsgummi! Hebe ich mir besser auf, wer weiß, wo ich das mal brauchen kann!". Die Konsequenz: Der Haken ist voll, die Gummis benutzt irgendwie keiner. Also, zwei davon in die Box für Kleinteile (Sicherheitsnadeln, Büroklammern, Knöpfe). Den Rest weg. Und dann einen freien Haken genießen - in unserer kleinen Küche dringend nötig.


Diesen Stein hat mir ein Aborigine bemalt. Fand ich damals total cool. Jetzt liegt der Stein irgendwie nur noch doof in meinem Regal herum, und es guckt ihn keiner mehr an.