Donnerstag, 15. September 2011

Minimalisten wie du und ich: Diogenes von Sinope


Diogenes von Sinope: Auch bekannt als "Diogenes in der Tonne", lebte der Philosoph ungefähr 400 v. Chr. in Griechenland. Was wirklich so geschehen ist, weiß niemand, aber anekdotisch ist Folgendes überliefert:

"Als er einmal ein Kind sah, das aus den Händen trank, riß er seinen Becher aus seinem Ranzen heraus und warf ihn weg mit den Worten: Ein Kind ist mein Meister geworden in der Genügsamkeit."

Gefragt nach seinem Heimatort, antwortete er: 'Ich bin ein Weltbürger'.“

Plutarch überlieferte folgende Begebenheit: Als Alexander der Große zu Diogenes trat und ihm einen Wunsch freistellte, antwortete dieser: „Geh mir ein wenig aus der Sonne“, worauf Alexander entgegnete: „Wäre ich nicht Alexander, wollte ich Diogenes sein.“

„Es ist göttlich, nichts zu bedürfen, und gottähnlich, nur wenig nötig zu haben.“

„Auf der Jagd nach Vergnügungen um jeden Preis wird das Leben der Menschen immer freudloser und mühsamer, und während sie glauben, für sich selbst vorzusorgen, kommen sie vor Sorge und Voraussicht erbärmlich um.“
„Als man ihm riet, seinen entlaufenen Sklaven wiederzusuchen, sagte er: 'Es wäre doch lächerlich, wenn Manes ohne Diogenes, Diogenes aber nicht ohne Manes leben könnte.'“


Gibt es ein Zitat, das euch besonders gut gefällt? Warum? Ich habe zwei Favoriten. Was sind eure?

4 Kommentare:

  1. Mir gefällt am Besten das mit dem Weltbürger, weil es für mich aussagt, so frei zu sein, jederzeit überall hin zu können, ohne viel mitschleppen zu müssen.
    Sich überall zu hause zu fühlen, weil man in sich selbst ruht.

    Und das mit dem Sklaven, weil ich es einfach supersympathisch finde. Stellt sich allerdings die Frage, warum einem symphathischen Mann ein Sklave weglaufen sollte. Aber es ist ja auch alles nur überliefert, wer weiß schon, warum es dazu kam.

    Lieben Gruß
    Kris

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  2. Genau die beiden sind auch meine!! ;-)

    Ich habe mich oft gefragt: Diene ich dem weißen Teppich meiner Mutter, oder dient der Teppich uns? ;-) Daran musste ich bei dem Sklaven denken. ;-)

    Liebe Grüße!

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  3. Kein Wunder, dass alle Menschen heutzutage so schwach sind -- denn sie glauben, alles besitzen zu müssen: Einfamilienhäuser, Landbesitz, Fernseher, Autos, Religion, Haustiere, Partei, etc. ("Religionszugehörigkeit besitzen").

    Aber ein starker Mensch ("Kyniker") braucht dies nicht (nicht mal Religion!).

    Aber leider sind alle starken Menschen (inkl. Diogenes) schon längst tot, nur noch Schwächlinge überall...

    Jeder Besitz -- inkl. Hundebesitz -- ist letztlich ein Zeichen von Schwäche...

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    1. Hm, ist das so, dass die Menschen heutzutage schwach sind?

      Und führen weniger Besitztümer zu Charakterstärke?

      Oder sind das Glaubenssätze, die man auch ausmisten könnte? ;-)

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